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Einschlüsse

Kaum ein Edelstein verfügt über eine makellose und vollkommen intakte Kristallstruktur. Meist sind Einlagerungen von Fremdmineralien, feine Sprünge oder Kristallstörungen vorzufinden, die in der Fachterminologie als Einschlüsse bezeichnet werden. Häufig sind sie mit dem bloßen Auge gar nicht zu erkennen, sondern nur mit Hilfe eines Mikroskops.
Die Gestalt, Art und Menge der Einschlüsse lässt Rückschlüsse darauf zu, um welche Edelsteine es sich handelt, und aus welchen Lagerstätten diese stammen. Zwar lassen sich keine zwei Edelsteine finden, deren Einschlussbild identisch ist, jedoch sie können einander ähneln.

Die verschiedenen Varianten der Einschlüsse von Edelsteinen

Einschlüsse können in unterschiedlichen Formen auftreten. Eine Möglichkeit ist, dass es sich bei ihnen um in den Kristallen eingeschlossene Mineralien handelt, eine andere, dass sie durch Wachstumsdefekte zustande kommen.

Daneben können Einschlüsse gebildet werden, indem sich kleine Leerräume mit Gasen oder Flüssigkeiten füllen – aber auch hohl gebliebene Spannungsrisse zählen zu den Einschlüssen, sie können sich entweder innerhalb des Edelsteins befinden oder bis an seine Oberfläche reichen.
Smaragd im Tropfenschliff
Einschlüsse sind ein typisches Merkmal von Smaragden
Tigerauge
Katzenaugeneffekt beim Tigerauge durch Einschlüsse

Einschlüsse – störend oder erwünscht?

Meist sind Einschlüsse bei Edelsteinen nicht gern gesehen und das hat mehrere Gründe: sie können sich negativ auf die Farbe, die Brillanz und die Beständigkeit auswirken. Verfügt ein Edelstein über viele große Einschlüsse, so besteht eine erhöhte Gefahr, dass er beschädigt wird.
Von dieser allgemeinen Regel gibt es aber auch einige Ausnahmen. Edelsteine wie der Smaragd weisen nahezu immer Einschlüsse auf und diese machen aus jedem einzelnen Exemplar ein absolutes Unikat. Hier gelten sie nicht zwangsläufig als wertmindernd.
Außerdem gibt es Fälle, in welchen durch eine große, gleichmäßig über den Edelstein verteilte Menge von Einschlüssen wunderschöne Lichtfiguren erzeugt werden. So z.B. der Katzenaugeneffekt, der beim Tigerauge auftreten kann und der Asterismus, eine sternförmige Lichterscheinung, die in seltenen Fällen bei Saphiren und Rubinen zu beobachten ist.

Einschlüsse bei Diamanten

Allein für Diamanten konnte sich ein international gültiges System zur Einstufung der Reinheit durchsetzen. Hierbei werden die Einschlüsse unter dem Mikroskop in zehnfacher Vergrößerung beurteilt. Den höchsten Reinheitsgrad von IF (lupenrein, internally flawless) erhält ein Diamant, wenn keinerlei Unregelmäßigkeiten zu erkennen sind.
Für alle anderen Edelsteine gibt es weniger einheitliche Regelungen – generell unterteilt man sie in drei Kategorien. Edelsteine von Typ I zeichnen sich durch ihre makellose Beschaffenheit aus; Vertreter dieser Gruppe sind z.B. Blautopas und Aquamarin. Bei Typ II sind meist Einschlüsse zu sehen, wie z.B. beim Rubin oder beim Amethyst. Typ III verfügt über ein ausgeprägtes Einschlussleben; der typische Vertreter dieser Klasse ist der Smaragd.
Die Bewertung der Farbedelsteine von Eye Clean (ECLN) bis hin zu Severely Included orientiert sich an dieser Einteilung, und ist bei Edelsteinen von Typ I am strengsten.